B e h a n d l u n g
Physiotherapie
Physiotherapie beinhaltet einerseits die Vermeidung von
Funktionsstörungen des Bewegungssystems, andererseits die Erhaltung und
Wiederherstellung der natürlichen Bewegungsabläufe, um dem Patienten
eine optimale individuelle Bewegungs- und Schmerzfreiheit bzw.
Selbständigkeit zu ermöglichen.
Die Physiotherapie arbeitet mit einem weitgefächerten
Therapieangebot, welches aus passiven und aktiven Therapiemethoden wie
manuelle Techniken, Weichteiltechniken, neurophysiologischen
Bewegungsprogrammen, Entspannungsmaßnahmen und individuellen
Trainingsplänen bestehen.
Meine Behandlungsschwerpunkte befinden sich im Bereich der Neurologie, Orthopädie und Prävention.
Dazu zählen folgende Indikationen:
Neurologie: |
Multiple Sklerose, Schlaganfälle, Morbus Parkinson, Schädel-Hirn- Traumen, Querschnittlähmung und Bandscheibenoperationen |
Orthopädie: |
Haltungsschwäche,
Skoliose, Bandscheibenprobleme, Instabilitäten, Morbus Scheuermann,
Cervicalsyndrom, Migräne, Schwindel, Kiefergelenksprobleme, Knick-,
Senkfuß, Arthrosen, Gelenksersatz, Tennisellbogen, Sehnen- und
Bandproblematik, Nervenkompression, ... |
Prävention: |
Haltungsschwächen
bei Schulkindern, krankheitsfördernde und statische Dauerbelastungen am
Arbeitsplatz, Stress, Inkontinenz nach der Geburt, Osteoporose |

CranioSacrale Therapie
Die CranioSacrale Therapie nach Upledger hat sich in den 20-er Jahren
aus der Osteopathie heraus entwickelt.
Das CranioSacrale System betrachtet den Bereich der Schädelknochen
sowie deren Verbindung zur Wirbelsäule durch das Rückenmark und die
Hirnhäute bis hin zum Kreuzbein am unteren Ende der Wirbelsäule. Im
weiteren Sinn ist es ein Teil des Bindegewebes und steht somit in
Verbindung zum Nerven-, Muskuloskelettal-, Gefäß-, Lymph-, Atmungs- und
endokrinen System. Durch Veränderungen im Bindegewebe können sich
Körperhaltung, Bewegungen, das Verhalten der Umwelt gegenüber und die
inneren physiologischen Vorgänge verändern. Traumen (Verletzungen)
körperlicher oder seelischer Art können im Gewebe gespeichert bleiben
und oft erst Jahre später zu Beschwerden führen.
Die CranioSakrale Therapie ist eine sanfte, nicht invasive
manuelle Technik, mit deren Hilfe die Therapeutin Spannungen und
Verhärtungen im Bindegewebe des menschlichen Körpers und damit ein
Ungleichgewicht im Craniosakralen System aufspüren und korrigieren
kann.
Die CranioSacrale Therapie wird in der Gesundheitsvorsorge und
in der Rehabilitation von Kindern und Erwachsenen in allen klinischen
Bereichen eingesetzt.

Manuelle Therapie
Die Manuelle Therapie befasst sich im Rahmen der
üblichen diagnostischen und therapeutischen Verfahren mit reversiblen
Funktionsstörungen am Bewegungsapparat.
Die präzise Befragung hilft einerseits die Störung möglichst genau zu
identifizieren und einzuschätzen und andererseits auch die feinsten
Veränderungen zu erfassen.
Bei der Untersuchung wird jedes Gelenk entsprechend seiner
biomechanischen Eigenschaft getestet und die eingeschränkten
Bewegungskomponenten mobilisiert.
Die angewendeten Gelenkstechniken sind spezifische, passive Bewegungen,
die in kleineren oder größeren Amplituden und in verschiedenen
Geschwindigkeiten durchgeführt werden. Dies geschieht unter Kontrolle
des Patienten. Zur Mobilisation gehören auch die therapeutische und die
selbständige Dehnung der verkürzten, bzw. verspannten Muskulatur.
Weichteiltechniken wie Funktions- und Quermassage haben in der
Behandlung von Muskeln, Sehnen und Bändern einen hohen Stellenwert.
Diese Techniken werden durch gezielte aktive Bewegungen des Patienten
unterstützt.

Prävention
Die Zielgruppe für die präventive Tätigkeit der
PhysiotherapeutInnen sind gesunde Menschen, Menschen deren Lebens- und
Arbeitsumfeld die Entstehung von Störungen wahrscheinlich werden lassen
und solche, die aufgrund ihres physiologischen Alters schwach und
gebrechlich wurden. Es geht in erster Linie darum die Gesundheit zu
erhalten und in zweiter Linie, sie zu verbessern oder zumindest eine
Verschlechterung zu verhindern.
Ein entsprechender Grundstein sollte bereits im Kindesalter
gelegt werden. Ausreichende tägliche Bewegung ist Voraussetzung damit
sich unser Körper entwickeln kann.
Unser Alltag wird jedoch zunehmend von Inaktivität, Stress,
Leistungsdruck und einseitigen Bewegungsmustern geprägt, woraus immer
häufiger Haltungsschwächen und Beschwerden am Bewegungsapparat
entstehen.
Im Rahmen der Prävention setzt man Schwerpunkte wie Ergonomie
am Arbeitsplatz, Wirbelsäulenpflege, Entspannungstechniken, Erstellung
von Ausgleichsmaßnahmen, Beckenbodentraining und Informationsgespräche
zur Vorbeugung von gesundheitlichen Problemen.
Die aus Australien stammende F. M. Alexander-Technik, eine
ganzheitliche pädagogische Methode, sieht im Vordergrund den Menschen
in seiner Lebenswelt und gibt Anregungen seine Eigenwahrnehmung zu
schärfen um unzweckmäßige Haltungs- und Bewegungsmuster zu korrigieren
bzw. aufzulösen.
Dies entzieht vielen Krankheiten den Nährboden und stärkt das
Allgemeinbefinden.
Glaube fest daran, über große gesundheitliche
Reserven, Energie und Belastbarkeit zu verfügen,
und dein Glaube wird die entsprechende Realität schaffen.
(William James)
Triggerpunkttherapie
Triggerpunkte sind die Folge von kleinen Verletzungen
in der Muskulatur, wie sie
z. B. beim Muskelkater oder bei Muskelzerrungen auftreten. In der Regel
heilen diese Verletzungen wieder ab, denn die Muskulatur kann sich sehr
gut erneuern. In gewissen Fällen aber, z. B. wenn bestimmte
Muskelfasern immer wieder die gleichen Bewegungen ausführen müssen,
entsteht eine Art „anhaltender Muskelkater“ und die betroffenen Fasern
entzünden sich chronisch. Das Gleiche kann auch nach einer brüsken
Bewegung im Sport oder im Alltag oder nach einer Verletzung geschehen.
In allen Fällen aber kann man sagen, dass man Triggerpunkte
und deren Begleitsymptome behandeln kann. Dies oft auch noch nach
Jahren.
Die Triggerpunkttherapie bewirkt einerseits, dass sich die Punkte
auflösen und wieder gesundes Muskelgewebe gebildet werden kann und
andererseits, dass die Verklebungen im Bindegewebe verschwinden und die
Muskeln wieder auf ihre volle Länge gedehnt werden können.
Die Therapie besteht aus mehreren Techniken. Dabei werden die Punkte
mit starkem Druck behandelt, die Muskelfasern entlang ihres Verlaufes
aufgedehnt, ebenso die Muskelhäute und die Beweglichkeit einzelner
Muskeln gegeneinander verbessert.
Das Resultat ist eine Abnahme der Schmerzen, Verbesserung der Beweglichkeit und eine Kraftzunahme.

Funktionelle Bewegungslehre nach Klein-Vogelbach
 
Nach Klein-Vogelbach gibt es einen Idealkörperbau für
Statik und Konstitution, bei dem optionale Gewichtsverteilung und die
Länge von Rumpf und Extremitäten (Arme und Beine) ökonomische
Bewegungen ermöglichen. Bei jedem normalen Menschen treten Abweichungen
von diesem Ideal auf, die zu veränderten Bewegungsabläufen und evtl.
Schmerzen führen.
Mit der Erstellung eines systematisierten Befundes
(„funktionellen Status“) werden Abweichungen für jedes einzelne Gelenk
erfasst. Daraus leitet die Therapeutin die bestehenden Beschwerden ab
und bedient sich vier verschiedener Behandlungstechniken:
- Mobilisierende Massage (u. a. zur Verbesserung der Durchblutung)
- Widerlagernde Mobilisation (schonende Behandlung von Gelenkseinschränkungen)
- Hubfreie und hubarme Mobilisation (u.a. wirksam bei schmerzhaften Zuständen)
- Therapeutische Übungen mit und ohne Ball
Die Funktionelle Bewegungslehre ist ein Konzept, das das präzise
Beobachten und Beschreiben normaler und gestörter Bewegung ermöglicht.
Bobath
 
Das Bobath-Konzept ist ein problemlösender Ansatz zur
Befundaufnahme und Behandlung von PatientInnen mit angeborenen oder
erworbenen Störungen des Bewegungs- und Steuerungssystems aufgrund
einer Erkrankung oder Verletzung des zentralen Nervensystems (z. B.
Schlaganfall, Hirnblutung usw.).
Im Rahmen der konzeptspezifischen Befunderhebung erfolgt eine
Analyse des erhalten gebliebenen Zustandes (Bewegung, Wahrnehmung,
usw.) und entstandener Abweichungen. Dies ermöglicht die Auswahl
geeigneter Behandlungsansätze.
Die Behandlung gründet auf der Hemmung von pathologischen (abnormalen)
Reflexaktivitäten und dem Wiedererlernen bzw. Bahnen normaler
Bewegungen wie z. B. Stehen, Gehen, Stützen, Greifen und Hantieren.
Weiters werden auch neuropsychologische Defizite wie Wahrnehmung,
räumliche Orientierung, Psyche, Handlungsplanung oder Vernachlässigung
einer Körperseite berücksichtigt und integriert.
Das Ziel der Behandlung ist die Optimierung der Funktion durch
Verbesserung der Haltungskontrolle und selektiver Bewegung um eine
weitgehende Selbständigkeit zu erreichen.
Das Bobath-Konzept hat sich ständig weiterentwickelt, wobei wissenschaftliche Erkenntnisse und Erfahrungen miteinbezogen wurden. Die
Rehabilitation in der Neurologie hat insofern einen besonderen
Stellenwert, da die Selbständigkeit der Patienten, die
Wiederherstellung ihrer Leistungs- und Arbeitsfähigkeit und die
Mobilität oberste Priorität haben und daher einer intensiven Therapie
bedürfen.
Vitalität zeigt sich nicht nur in der Fähigkeit zum Durchhalten,
sondern in der Fähigkeit, noch einmal von vorn anzufangen.
(F. Scott Fitzgerald)
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